Das Thema rund um „Energieversorgung, Wärmeschutz, Energieeinsparung etc. eines Gebäudes“ ist in den letzten Jahren deutlich komplexer, umfangreicher und anspruchsvoller geworden. Sei es im Bereich der Heizungstechnik (welche Energie ist für mich die richtige und mit welchem System heize ich am besten?), der Außendämmung (welche Materialien nehme ich und wie sieht es mit ökologischen Alternativen aus?) oder sei es welches Lüftungssystem für mich am sinnvollsten ist. Brauche ich einen Energieausweis und wenn ja welchen? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? ……. Diese und viele weitere Fragen stellen wir uns immer öfter und wenn man nicht gerade Fachmann/-frau auf dem jeweiligen Gebiet ist oder Energieberater/in, ist hier kaum noch durchzublicken. Mit „Fragen und Antworten“ möchte ich Ihnen helfen, einige Dinge besser zu verstehen. Sollten Sie allerdings noch weitere Fragen haben, auf die Sie eine Antwort brauchen würde ich mich über eine kurze E-Mail freuen. Ich werde diese Rubrik dann gerne für Sie erweitern.
Im Allgemeinen heißt es ja häufig „ Dämmmaßnahmen führen zu Schimmelbildung“ Wenn man einmal davon ausgeht, dass einer dementsprechenden Baumaßnahme eine gute Planung vorrausgeht, ist es faktisch so, dass eine außen angebrachte Wärmedämmung des Gebäudes das Schimmelrisiko im Inneren deutlich senken kann, wenn nicht sogar komplett verhindert. Mit dieser Maßnahme reduzieren wir nicht nur die Wärmeverluste, sondern sorgen für höhere Oberflächentemperaturen auf der Innenseite der Bauteile (Außenwände, Dach, Decken, etc.) welche ein besseres Raumklima, ein gesteigertes Wohlbefinden und die Reduktion von Kondensatbildung an den Bauteiloberflächen zur Folge hat. Durch die höheren Oberflächentemperaturen wird das Schimmelrisiko verringert oder sogar ausgeschlossen.
Auch hier ist immer allgemeine davon die Rede „ Das Haus oder die Wand atmet“. Wenn wir auch hier voraussetzen das alles gut geplant und ausgeführt ist, ist ein „Atmen“ der Wände (z.B. verputztes Mauerwerk oder Beton etc.) nicht möglich. Dies hat zur Folge das eine außen aufgebrachte Wärmedämmung auch nicht das „Atmen“ der Wände verhindern kann. Was die meisten hier wohl meinen ist die Wasserdampfdiffusion welche auch bei einem verputzten Mauerwerk stattfinden kann. Luft kann nicht durch ein festes Bauteil wie eine Wand hindurch.
Der tägliche Luftwechsel in einem Gebäude findet im Wesentlichen über das tägliche Fensterlüften und die Undichtigkeiten des Gebäudes statt. Dies hat zur Folge, dass bei einer Sanierung des Daches oder der Fenster des Gebäudes, dieses wesentlich dichter wird und der Luftwechsel nicht mehr ausreichend stattfinden kann. Grundsätzlich bedeutet ein verringerter Luftwechsel auch geringere Wärmeverluste und dadurch auch Energieeinsparung. Jedoch ist bei dem Thema Luftwechsel aus gesundheitlichen, bautechnischen und hygienischen Gründen ein Mindestluftwechsel sicherzustellen. Um diese beiden Punkte „Energieeinsparung und Gesundes Wohnklima“ unter einen Hut oder besser gesagt unter ein Dach zu bringen, gibt es im Neu- und Altbau die verschiedensten Lüftungssysteme und Möglichkeiten. Hier können auch anfängliche Skepsis und Bedenken durch gute Beratung und genaue Informationen jederzeit ausgeräumt werden. Es empfiehlt sich ohnehin vor der Sanierung oder schon bei der Planung eines Neubaus ein Sanierungskonzept bzw. ein Energiekonzept ausarbeiten zu lassen. Dieses zeigt auf, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge zu meinem Gebäude und meinem Geldbeutel passen.
Richtiges und ausreichendes Lüften kann die Schimmelbildung in Räumen vermeiden. Richtig lüften heißt regelmäßig lüften. Das sollte zwei bis vier Mal täglich sein, da bei einem 4-Personen-Haushalt pro Tag ca. zwölf Liter Wasser zusammen kommen. Diese Feuchtigkeit kann sich als Tauwasser an der kältesten Stelle im Raum ablagern und hier - vor allem im Winter - zu Schimmel führen. Beim Lüften sollten die Fenster nicht dauergekippt sein, sondern mehrmals täglich für ca. 10-15 Minuten vollständig geöffnet werden (Stoßlüften). Am effektivsten erreichen wir einen vernünftigen Luftaustausch durch Querlüften. Hierzu sollten beim Stoßlüften gleichzeitig die Fenster in gegenüberliegenden Räumen, sowie die dazu gehörenden Raumtüren geöffnet werden. So entsteht ein Luftzug der sprichwörtlich die Feuchtigkeit aus der Wohnung weht. Beim Lüften sollte man auch darauf achten, die Heizung aus zu drehen und nach dem Lüften wieder auf die gewünschte Temperatur zu stellen um nicht zu viel wertvolle Energie aus dem Fenster zu heizen.
Eigentlich erklärt sich der hydraulische Abgleich ganz einfach: Die richtige Wassermenge zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Mit dem hydraulischen Abgleich soll erreicht werden, dass jeder Heizkörper innerhalb eines Heizungssystems mit der für ihn benötigten Energie (Heizwassermenge) versorgt wird. Somit soll erreicht werden, dass bei einer bestimmten Vorlauftemperatur jeder Raum mit genau der Wärmemenge versorgt wird, die benötigt wird, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen und der Rücklauf mit möglichst niedrigen und gleichmäßigen Temperaturen zurück fließt. Bei fehlenden hydraulischem Abgleich werden Heizkörper die näher an der Wärmequelle (Heizkessel) stehen besser versorgt und somit teilweise zu heiß, wohingegen die weiter entfernten (in den oberen Stockwerken) nicht oder nicht richtig warm werden.
Der Energieausweis ist ein Dokument, welcher ein Gebäude energetisch bewertet und uns die Möglichkeit gibt, verschiedene Gebäude in ihrer energetischen Qualität zu vergleichen. Es gibt zwei Arten von Energieausweisen. Zum einen den Verbrauchsausweis, der anhand der wirklich verbrauchten Energie in Form des Verbrauchs an Brennstoffen der letzten Jahre ermittelt wird. Darüber hinaus gibt es den Bedarfsausweis, der anhand der Qualität der thermischen Hülle sowie der Effizienz der vorhandenen Heizungs- und Warmwasseranlage berechnet wird. Für das Vergleichen zweier Gebäude ist der Bedarfsausweis immer besser geeignet, weil dieser genauer ist und zum Beispiel nicht durch das individuelle Nutzerverhalten beeinflusst wird.